Röntgendiagnostik Wissen ist besser als Glauben

Röntgendiagnostik ist und war schon immer ein wichtiger Bestandteil für eine sichere Diagnosestellung in der Zahnmedizin. Durch die eingeschränkten Gegebenheiten der Mundhöhle sind konventionelle Röntgenbilder der Zähne und des Kiefers in der Regel zweidimensional. Erst durch die Entwicklung der digitalen Volumentomografie (DVT) ist seit einigen Jahren eine geeignete dreidimensionale Röntgendiagnostik der Zähne und des Kiefers möglich. Unsere Praxis war eine der ersten in Kiel und Umgebung, die DVTs zur Sicherung einer Diagnose und insbesondere zur Planung von Implantationen routiniert eingesetzt hat. Entsprechend können wir auf eine langjährige Erfahrung im Umgang mit dieser revolutionären Röntgendiagnostik zurückgreifen.

Warum zweidimensional?

Für viele einfache Fragestellungen ist die klassische Röntgendiagnostik vollkommen ausreichend, z. B. um die Lage eines Weisheitszahns festzustellen, eine Wurzelspitzenentzündung an einem einwurzeligen Zahn auszuschließen oder um eine Karies zu finden. Dabei ist die Strahlenexposition heutzutage durch digitales Röntgen sehr gering. Eine Übersichtsaufnahme, auch OPG genannt, hat im Durschnitt 20 μSv Strahlenexposition, ein Zahnfilm sogar nur 5 μSv. Zum Vergleich, ein Flug nach New York hat bereits eine Strahlenbelastung von 30 – 70 μSv, wobei hier der gesamte Körper der kosmischen Strahlung ausgesetzt ist.

Sicherheit durch intraoperatives Röntgen

Die einfache Handhabung von kleinen Zahnfilmen und die schnelle Auswertung dank digitaler Technik ermöglichen auch Momentaufnahmen während einer Operation. Aus diesem Grund setzen wir bei vielen Implantationen und oralchirurgischen Eingriffen ein Röntgengerät ein. So stellen wir sicher, dass die Wurzelspitze vollständig reseziert oder ein Implantat in der gewünschten Position steht, bevor wir die Operation beenden.

Warum dreidimensional?

Konventionelle zweidimensionale Röntgenbilder basieren auf dem Prinzip der Durchleuchtung mittels Röntgenstrahlung, die Wilhelm Röntgen 1895 entdeckt hat. Dabei werden alle Objekte, die sich im Strahlengang befinden, zweidimensional abgebildet. Die Beurteilung einer Fragestellung in Bezug auf die dritte Ebene, also der Bezug zur räumlichen Lage, obliegt ganz allein der Erfahrung des Betrachters. Weil häufig in der Mundhöhle nicht in einer alternativen 3. Ebene geröntgt werden kann, können einige Fragestellungen mit konventioneller Diagnostik nicht sicher beantwortet werden. Aus diesem Grund ist die medizinische Notwendigkeit einer digitalen Volumentomografie (DVT) häufig indiziert.

Warum nicht dreidimensional?

Selbst modernste digitale Volumentomografen (DVTs) haben immer noch eine höher Strahlenbelastung als konventionelle zweidimensionale Röntgengeräte. Aus diesem Grund muss eine medizinische Indikation immer vorliegen. Laut Leitlinie ist ein DVT immer dann indiziert, wenn mit einer zweidimensionalen Röntgendiagnostik keine eindeutige Aussage getroffen werden kann. Ein weiterer Grund sind die hohen Anschaffungskosten. DVTs sind teuer, unterliegen strengen gesetzlichen Vorschriften und dürfen nur von fachkundigen Ärzten angewandt werden. Auch wenn die Anzahl von DVTs jährlich zunimmt, so ist die Diagnostik durch digitale Volumentopografie noch lange kein Standard. Aus diesem Grund überweisen viele Zahnärzte ihre Patienten an Praxen, die ein DVT betreiben. Unsere Praxis hat sich nicht nur auf DVTs für Kollegen spezialisiert, sondern kann auf eine langjährige Erfahrung in der Anwendung und Befundung von DVTs zurückgreifen.

Was ist ein DVT?

Schon Kopernikus wusste, die Welt ist keine Scheibe. DVT ist eine moderne Röntgentechnik, die mit im Verhältnis geringer Strahlenbelastung dreidimensionale Röntgenbilder erzeugen kann. Anders als eine Computertomografie (CT), basiert das DVT auf einem konischen Strahlengang (deshalb auch Code-Beam-CT), der durch Rotation ein dreidimensionales Bild auf einen Röntgendetektor projiziert.

Im Vergleich zur konventionellen zweidimensionalen Diagnostik bietet ein DVT nicht nur eine Ebene mehr. Vielmehr multipliziert sich der Informationsgehalt exponentiell! Hat ein zweidimensionales Röntgenbild z. B. 640 mal 640 Pixel mit je 256 Graustufen, dann erhöht sich der Informationsgehalt eines dreidimensionalen Bildes durch die Dritte Ebene um das 640-Fache. Während die zweidimensionale Diagnostik von der Interpretation und der Erfahrung des Betrachters abhängig ist, stützt sich die dreidimensionale Diagnostik auf Fakten und ermöglicht eine objektivere und damit sichere Diagnose.

DVT ist nicht gleich DVT

Die Formel, modern gleich besser und hohe Bildqualität gleich sinnvoll, ist mit Vorsicht anzuwenden. Gute Geräte können beides. Entscheidend ist, was und wer dreidimensional geröntgt werden soll. Unser DVT ist in der Lage, beide Kiefer, die Kiefergelenke und anteilig die Nasennebenhöhlen in einer Aufnahme zu erfassen. Bei einer durchschnittlichen Auflösung beträgt die Strahlenbelastung eines DVT´s bei dem von uns verwendetem Geräz ca. das Drei bis Vierfache einer normalen zweidimensionalen Übersichtsaufnahme.

Bei Kindern oder Fragestellungen, bei denen auf Details verzichtet werden kann, besteht bei unserem DVT die Möglichkeit, durch einen Fast-Scan die Strahlenexposition ohnehin schon relative geringe Strahlenbelastung zusätzlich um ca. die Hälfte zu reduzieren.

DVT und Zahnimplantate

Die Zahnimplantation ist in unserer Praxis ein Routine-Eingriff, der durch ein dreidimensionales DVT und eine entsprechende CAD-Planung sicher und vorhersagbar geplant werden kann. So steht bereits vor der OP fest, welche Implantat-Größe gesetzt werden kann, ob das Knochenangebot ausreicht oder ein Knochenaufbau nötig ist. Wichtige anatomische Strukturen und deren Lagebeziehung zur Implantation werden dreidimensional dargestellt, um Komplikationen maximal vorzubeugen. Bilder sagen mehr als tausend Worte. Wir planen Ihre Implantation live mit Ihnen zusammen und beraten Sie ausführlich. Wir wollen, dass Sie selbst komplexe Implantationen und Knochenaufbauten verstehen. Dreidimensionale Röntgenbilder machen es möglich!

Was kostet ein DVT?

Ein DVT ist eine privatärztliche Leistung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nicht oder nur in Ausnahmeindikationen erstattet. Die Kosten richten sich nach der privatärztlichen Gebührenordnung GOÄ und können je nach Aufwand bis zu 250 Euro und mehr betragen. Alternativ verweist die GKV auf eine Computertomografie (CT), die von einem Radiologen durchgeführt werden muss. Privatversicherungen (PKV) und private Zusatzversicherungen erstatten in der Regel die Kosten für ein DVT wenn die Indikation hierfür vorliegt.

Sollte Ihre Versicherung die medizinische Notwendigkeit in Frage stellen, helfen wir Ihnen mit einer entsprechenden Begründung.